Am 19.04.2017 um 17:08 Uhr begann für die FF-Nöstach die Nacht des Schneechaos.

Begonnen haben die Arbeiten mit dem Bergen eines abgerutschten Buses, der relativ rasch wieder flott gemacht werden konnte und somit die L131 wieder für den Verkehr frei war.

Beim Einrücken in das Gerätehaus alarmierte uns die Bezirksalarmzentrale Baden bereits zu Nachfolgeeinsätzen auf der B11 im Bereich Tahlhof. Dort waren neben einem PKW, mehrere LKW-Zügen sowie Sattelschleppfahrzeuge wieder in Bewegung zu setzen. So wurden schnell Ketten an alle Antriebsräder vom Rustlöschfahrzeug und beim Kleinlöschfahrzeug angebracht.

Da das Einsatzaufkommen zu groß wurde, entschied die Bezirksalarmzentrale die FF Neuhaus in das Dörfl zu entsenden, um dort liegengebliebene Fahrzeuge wieder verkehrstüchtig zu machen. Hier kam es dann zu einem Kuriosum: Retter in Not! Beim Vorbeisetzen an unserem RLFA-2000, der gerade einen PKW schleppte, kam der Kran Neuhaus von der Fahrahn ab und blieb schräg im Graben hängen. So musste der Kran Weissenbach, unser Rustlöschfahrzeug und ein Traktor eines Feuerwehrkameraden zur Bergung des Spezialfahrzeuges eingesetzt werden. Die Bergung erwies sich als äußerst schwierig, weshalb die B11 zwischen Nöstach und Neuhaus für mehrere Stunden total gesperrt werden musste.

Ein am Hafnerberg hängen gebliebener Sattelzug machte dann den Abschluss zu spätschlafender Stunde (ca. 23:45 Uhr) am 19.04.2017 bei weiterhin starken Schneefällen.

Um 00:47 Uhr des Donnerstag 20.04.2017 hieß es bereits wieder: Aufwachen! Die Bezirksalarmzentrale meldete eine LKW-Bergung. Diesmal war ein LKW-Zug kurz vor der Ortstafel Nöstach aus Neuhaus kommend hängen geblieben. Ein Stromausfall erschwerte nicht nur die Anreise und Alarmierung einiger Kameraden sondern auch das Ausrücken, dass mit dem händischen Öffnen der großen Garagentore begann.

Der ungarische LKW-Zug hatte nur spärlich Winterausrüstung dabei und der Hacken zum Abschleppen konnte auch nicht gefunden werden. So hieß es auf den Knien in den nassen Schnee um Gurte an der Karosserie zu befestigen. Nach dem der LKW sicher in das Ortsgebiet geschleppt wurde sollte dieser dort eine Parkmöglichkeit suchen, um dort die Wettersituation abzuwarten. Da hinter dem liegengebliebenen LKW auch ein Schneepflug wartete, fühlte sich der LKW-Fahrer offensichtlich motiviert den Riegel zum Dörfl in Angriff zu nehmen. Kaum hatten wir die Fahrzeuge (RLFA und KLFA) in die Garage gebracht alarmierte uns die Bezirksalarmzentrale erneut. Der LKW war auf der Anfahrt zum Dörfl rückwärts ins Rutschen gekommen und hatte sich quer über die Straße in den Straßengraben gedreht. Die Bergung mittels Seilwinde stellte sich entsprechend schwierig dar. Hier war der Punkt erreicht, an dem der LKW-Fahrer ein Einsehen hatte. Sicher an einem Parkplatz abgestellt verbrachte er und sein Beifahrer die Nacht im Auto.

Obwohl bei manchen Mitbürgern aufgrund der langen Wartezeiten und Aufräumarbeiten die Nerven blank lagen, möchten wir darauf hinweisen, dass wir nicht zum Spaß um 02:30 Uhr eine Bundesstraße sperren. Die Ausnahmesituation wurde nicht durch die Feuerwehren herbeigeführt die in diesem Fall nur ihrer Aufgabe der Gefahrenpolizei lt. Gesetz nachkommt.

Positiv ist ein besonders aufmerksamer durchreisender vorarlberger Mann und dessen Beifahrerin zu erwähnen. Dieser hat dem Navigationsgerät bis Nöstach vertraut. Im Anblick des hängen gebliebenen LKWs und der Steigung Richtung Dörfl hatte er ein Einsehen und verbrachte die Nacht vernünftiger Weise auf einem Parkplatz.

Um 09:00 Uhr wurden wir bereits wieder zu einer PKW-Bergung gerufen. Seit diesem Unfall ist Ruhe eingekehrt.

Herzlichen Dank möchten wir auch denjenigen Aussprechen die bereits jetzt ihre Dankbarkeit in Naturalien oder in Form von Spenden zukommen haben lassen. DANKE!

Bericht und Fotos auf einsatzdoku.at

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